Der AI Act: Eine neue globale Ära der KI-Regulierung?

Die Verabschiedung des AI Act durch die Europäische Union markiert einen Wendepunkt in der Regulierung künstlicher Intelligenz. Hier erfährst du, was das konkret für dein Unternehmen bedeutet.
25.07.2024
4 Minuten Lesezeit
Der AI Act: Eine neue globale Ära der KI-Regulierung?
NAWIDA Team
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NAWIDA Redaktion

In unsere heutige Gesellschaft nimmt die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz (KI) immer weiter zu. Um jedoch den sicheren Einsatz und die Weiterentwicklung von KI-Systemen zu gewährleisten, hat die Europäische Union den Artificial Intelligence Act (AI-Act) verabschiedet. Dieses Gesetz stellt den weltweit ersten umfassenden rechtlichen Rahmen für die Regulierung von KI dar und tritt am 1. August 2024 in Kraft.

Der AI-Act kategorisiert KI-Systeme basierend auf dem Risiko, das sie darstellen: minimal, begrenzt, hoch oder inakzeptabel. Die Hauptverpflichtungen liegen bei den Anbietern (Entwicklern) von Hochrisiko-KI-Systemen, während auch die Nutzer (professionelle Anwender, nicht Endnutzer) spezifische Pflichten haben. 

Inakzeptable Risiken

KI-Systeme mit inakzeptablen Risiken sind verboten. Dazu gehören Systeme, die:

  • menschliches Verhalten manipulieren

  • auf gefährdete Gruppen abzielen.

Verbotene Anwendungen umfassen unter anderem:

  • Social Scoring (Bewertung von Verhalten und Vertrauenswürdigkeit)

  • Biometrische Identifikation und Echtzeit-Fernbiometrie (z. B. Gesichtserkennung), außer möglicherweise für Strafverfolgungszwecke.

Hochrisiko-KI-Systeme

Hochrisiko-KI-Systeme, die Gesundheit, Sicherheit oder Grundrechte beeinträchtigen, unterliegen strengen Vorschriften. Beispiele hierfür sind KI-Systeme in den Bereichen:

  • Bildung (z.B. Bewertung von Lernergebnissen)

  • Beschäftigung (Veröffentlichung gezielter Stellenanzeigen) und Verwaltung von Arbeitnehmern.

  • Verwaltung von Migration, Asyl und Grenzkontrollen.

  • Strafverfolgung und Unterstützung bei der Auslegung und Anwendung von Gesetzen

Auch KI-Systeme in Produkten, die den EU-Produktsicherheitsvorschriften unterliegen (z. B. Spielzeug, Luftfahrt, Fahrzeuge), sind einbegriffen. 

Begrenzte Risiken

KI-Systeme, die mit Menschen interagieren (z. B. Chatbots, Anwendungen zur Emotionserkennung), fallen unter begrenzte Risiken. Anbieter sind verpflichtet, Nutzer darüber zu informieren, dass sie mit KI-Systemen interagieren (Transparenzpflicht).

Minimale Risiken: Freiwillige Richtlinien und Offenlegungspflicht

Systeme mit minimalem oder keinem Risiko unterliegen in der Regel keinen spezifischen Anforderungen. Generative-Modelle wie ChatGPT werden als risikoarm eingestuft, müssen jedoch Transparenzanforderungen erfüllen und die EU-Urheberrechtsgesetze einhalten.

Transparenz und Kennzeichnung

Alle KI-generierten oder modifizierten Inhalte, einschließlich Bilder, Audio und Videos (z. B. Deepfakes), müssen klar als KI-generiert gekennzeichnet sein.

Durchsetzung und nationale Gesetzgebung 

Die Mitgliedstaaten sind verpflichtet, den AI-Act in ihre nationalen Gesetze zu integrieren. Jeder Mitgliedstaat wird eine oder mehrere nationale Behörden benennen, die die Umsetzung, Anwendung und Marktüberwachung der KI-Verordnung überwachen.

Umsetzungsphasen nach Inkrafttreten:

  • Sechs Monate: Verbot von KI-Systemen mit inakzeptablen Risiken.

  • Neun Monate nach Inkrafttreten: Umsetzung von Verhaltenskodizes.

  • Nach einem Jahr: Bestimmungen für allgemeine KI-Systeme, einschließlich Transparenzanforderungen

  • Nach drei Jahren: Anforderungen an die Einhaltung für Hochrisiko-KI-Systeme 

Relevanz und aktuelle Anforderungen des EU AI-Acts 

Auch der Bundesregierung ist es wichtig ein Gleichgewicht zwischen der Bewältigung der Risiken und der Betonung der Chancen von KI zu schaffen. Mittels der schon vorhandenen nationale KI-Strategie wird angestrebt, Deutschland als führenden Standort für die Entwicklung und Anwendung von KI zu etablieren. Dies umfasst die Unterstützung von KI-Forschung und deren praktische Umsetzung in verschiedenen Initiativen.

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Fazit 

In der EU und auch weltweit, ist der AI Act tatsächlich das erste umfassende Gesetz zur Regulierung von KI. Das ist ein bedeutender Schritt in der globalen Regulierung dieser Technologie. Die festgelegte Kategorisierung ermöglicht spezifische regulatorische Anforderungen, die auf dem potenziellen Risiko für die Rechte und die Sicherheit der Menschen basieren. Dies stellt sicher, dass unterschiedliche Arten von KI-Systemen je nach ihrem Risiko unterschiedlich reguliert werden und damit ein hohes Maß an Schutz und Sicherheit gewährleistet wird.

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