Deutscher Nachhaltigkeitspreis: Gewinner und Wegbereiter 2023

Immer mehr Unternehmen setzen auf Nachhaltigkeit als Basis für ihren langfristigen Erfolg. Zum 16. Mal wurden jetzt Firmen und Organisationen mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet. Beispiele, die Mut machen und inspirieren.
24.11.2023
5 Minuten Lesezeit
Deutscher Nachhaltigkeitspreis: Gewinner und Wegbereiter 2023
Sven Ole Schubert
Sven Ole Schubert
NAWIDA Redaktion

Um langfristig erfolgreich zu sein, integrieren immer mehr Unternehmen nachhaltiges Wirtschaften in ihre Geschäftsstrategien – getrieben von gesellschaftlichen Trends, gesetzlichen Vorschriften und den eigenen Ansprüchen. In Düsseldorf wurde jetzt zum 16. Mal der Deutsche Nachhaltigkeitspreis verliehen. Über Auszeichnungen konnten sich 100 Vorreiterinnen und Pioniere ihrer Branchen sowie die Gewinner der Sonderkategorien freuen – Beispiele, die Mut machen. 

Nachhaltigkeitspreis mit Wirkung

Seit 2008 wird jährlich der Deutsche Nachhaltigkeitspreis (DNP) vergeben. Mit acht Wettbewerben und über 1.000 Bewerbern ist er einer der größten Awards dieser Art in Europa. Der DNP würdigt wegweisende Leistungen für die nachhaltige Transformation in Unternehmen, Kommunen, der Wissenschaft und 2023 erstmals auch im Sport. Vergeben wird der Preis von der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis, unterstützt unter anderem von der Bundesregierung, Wirtschafts- und Kommunalverbänden, dem Rat für Nachhaltige Entwicklung sowie zivilgesellschaftlichen Organisationen. 

Bewerbungen und KI-Recherche

Bisher hatte die Jury die Finalisten und Sieger nur unter den sich bewerbenden Unternehmen, Kommunen und Organisationen ausgewählt. In diesem Jahr führten die Organisatoren zusätzlich eine KI-unterstützte und manuell verfeinerte Analyse von 100 Branchen durch, bei der öffentlich zugängliche Daten zum Thema Nachhaltigkeit von über 5.000 Unternehmen recherchiert wurden.

 In allen Branchen gibt es erfolgreiche Lösungen für die Herausforderungen der Transformation.

Stefan Schulze-Hausmann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V.

Daraus erstellten die Organisatoren Nachhaltigkeitsprofile, angelehnt an die Kriterien der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD). Mit Hilfe eines Scoring-Systems ermittelten Fachjurys dann die besten Beiträge zum nachhaltigen Wandel und die Pioniere in jeder Branche. Das selbsterklärte Ziel des DNP: „Die Besten in allen Sektoren finden und Transformation schneller in die Breite der gesamten Wirtschaft tragen.“

100 Vorreiter für die Nachhaltigkeit

Fachjurys ermittelten auf Basis dieser Recherchen und ihrer Branchenkenntnisse die Vorreiter für eine nachhaltige Wirtschaft. Sie zeigen, wie Organisationen ökologischen und sozialen Fortschritt fördern und gleichzeitig wirtschaftlich erfolgreich sind. Unternehmen aller Größen schafften es auf die Liste, vom Dax-Konzern über Mittelständler bis zum Startup. Die vollständige Übersicht und die Gründe, warum sie ausgewählt wurden, findest du in #DNP16, dem Magazin des Deutschen Nachhaltigkeitspreises. Hier sind einige Beispiele:

  • Land- und Forstwirtschaft: Einböck (Spezial-Landmaschinen)

  • Nahrungs- und Genussmittel: FRoSTA, Lebensbaum, Bio Company, Viva con Agua

  • Gesundheit und Soziales: Boehringer Ingelheim Pharma, Mister Spex, Stadtwerke München

  • Energie und Wasser: Hansgrohe Group, atmosfair

  • Rohstoffe und Recycling: reCup, Interzero Circular Solutions

  • Grundstoffe: Steinbeis Papier, Schott AG, Pfleiderer (größter Verwerter von Altholz in Deutschland)

  • Maschinen und Anlagen: MAN Energy Solutions, Vaillant, Flender International (nachhaltiger Maschinenbau)

  • Information und Kommunikation: Deutsche Telekom, Druckerei Lokay (Ökodrucker seit 25 Jahren)

  • Finanzen und Versicherung: bettervest (Crowdfunding-Plattform für Finanzierung von nachhaltigen Impact-Projekten)

  • Sport: VfL Wolfsburg, Patagonia, Globetrotter Ausrüstung

Auf der Website de DNP findest du mehr Informationen zu den Finalisten im Wettbewerb der 100 Branchenvorreiter.

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DNP: Sonderpreise in 4 Kategorien

Neben den 100 Vorreitern wurde der Deutsche Nachhaltigkeitspreis an Unternehmen in vier Transformationsfeldern verliehen: Klima, Ressourcen, Natur und Gesellschaft/Lieferkette. Ausgewählt wurden Firmen, die mit den „branchenübergreifend wirksamsten und beispielhaftesten Nachhaltigkeitsleistungen“ überzeugten. Hier sind die Sieger:

Klima: Schott AG

Die Glasindustrie gehört zu den energieintensivsten Branchen, dabei werden bisher vor allem fossile Energieträger wie Erdgas eingesetzt. Der Spezialglashersteller SCHOTT AG aus Mainz will jedoch bis 2030 eine klimaneutrale Produktion erreichen. Schritte dorthin sind unter anderem der Einsatz von 100 Prozent Grünstrom, die Verbesserung der Energieeffizienz – und ein Technologiewandel, vor allem in der energieintensiven Glasschmelze. Bis 2002 hat der Weltkonzern seine klimaschädlichen Emissionen schon um über 60 Prozent gesenkt, trotz einer Ausweitung der Produktion.

Finalisten: Bürgerwerke eG (Erneuerbare Energien), Duesenfeld (Recycling von Lithium-Ionen Batterien) 

Ressourcen: Interzero Circular Solutions Germany GmbH

Eine Welt ohne Abfall: Das ist die Vision des Kreislaufdienstleisters Interzero. Das Unternehmen entwickelt für seine Kunden geschlossene Kreisläufe, vor allem im Bereich Kunststoffrecycling, und forscht an der Optimierung der Recyclingfähigkeit von Verpackungen. Interzero sortiert etwa ein Drittel des Leichtverpackungsabfalls in Deutschland – über 800.000 Tonnen pro Jahr. Im Jahr 2021 brachte die Firma laut einer Studie etwa 1,8 Millionen Tonnen Wertstoffe zurück in den Kreislauf.

Finalisten: AfB gGmbH (Green IT, Refurbishing), HARTMANN Möbelwerke GmbH

Natur: Alnatura

Alnatura gehört zu den Pionieren in der Biobranche. Das Engagement geht dabei über den Handel hinaus. So unterstützt das Unternehmen mit der „Alnatura Bio-Bauern-Initiative“ Höfe bei der Umstellung auf biologischen Landbau und fördert das Projekt „Gemeinsam Boden gut machen“ des Naturschutzbunds Deutschland (NABU). Zudem setzt sich Alnatura für gentechnikfreies Saatgut, die Pflege von Bergregionen und die Renaturierung von Mangrovenwäldern ein.

Finalisten: FRoSTA AG, Ulrich Walter GmbH/Lebensbaum

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Gesellschaft/Lieferkette: VAUDE

Im Jahr 2015 wurde VAUDE das erste Unternehmen aus der Outdoor-Branche, das nach dem Prinzip der Gemeinwohlökonomie arbeitet. Seitdem wird der wirtschaftliche Erfolg nicht nur am Unternehmensgewinn, sondern an seinem Beitrag zum Gemeinwohl gemessen. Kriterien dafür sind zum Beispiel faire Arbeitsbedingungen in der textilen Lieferkette: von gerechten Löhnen bis zu Mitspracherechten und Arbeitsschutz. Die VAUDE Academy für nachhaltiges Wirtschaften unterstützt andere Unternehmen bei ihrem Transformationsprozess.

Finalisten: Deutsche Telekom, Acker e.V. 

Auf der Website des DNP findest du spannende Informationen zu allen Finalisten der Sonderpreise des Deutschen Nachhaltigkeitspreises.

Fazit: Nachhaltigkeitspreis inspiriert zum Nachmachen

Nicht nur wissen, was notwendig ist, sondern auch nachhaltig handeln: Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis zeigt in seiner aktuellen Ausgabe wieder viele unternehmerische Beispiele, die Mut machen. Und dazu inspirieren, mehr Nachhaltigkeit umzusetzen, um langfristig erfolgreich zu bleiben. Übrigens: Im Frühjahr 2024 startet die Bewerbungsphase für den 17. Deutschen Nachhaltigkeitspreis.

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